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Montag, 15. April 2013

Sugaring - Selbstgemacht und eine Premiere

Ich liebe es ja neue Produkte und Methoden auszuprobieren. Diesmal musste es Sugaring sein. Das ist natürlich nichts neues, aber ich hatte mich bislang nicht so recht damit anfreunden können.

Aber erst einmal zum Begriff Sugaring für diejenigen unter euch, die damit nichts anfangen können. Sugaring ist eine Methode der Haarentfernung, die aus dem orientalischen Bereich stammt. Vielleicht kennt ihr ja eher den Begriff Halawa, das ist aber eigentlich nur eine Handelsmarke. Es handelt sich hierbei um eine Zuckerpaste, die ähnlich wie beim Wachsen auf die Haut gestrichen und wieder abgezogen wird. Anders als beim Wachsen klebt die Zuckerpaste aber nicht auf der Haut, sondern nur am Haar, was wesentlich weniger Schmerzen bereitet.

Es gibt 2 verschiedene Methoden des Sugaring. Die Profis streifen die Paste entgegen der Wuchsrichtung auf die Haut auf und ziehen sie in einer raschen Bewegung wieder in Haarwuchsrichtung ab oder aber die Anfängermethode. Dabei wird die warme Paste mit Hilfe eines Holzspatels oder ähnlichem entgegen Haarwuchsrichtung aufgetragen, anschließend bedeckt man sie ähnlich wie beim Wachsen mit einem Stoffstreifen (für den Anfang tut es ein in Streifen geschnittenes Küchenhandtuch, altes Baumwoll-T-Shirt o. ähnliches), streift diesen über der Paste glatt, wartet einen Augenblick, bis die Paste sich etwas abgekühlt und verfestigt hat  und zieht dann  diesen Stoffstreifen flach und zügig in Haarwuchsrichtung ab und entfernt so die Haare wie beim Epilieren mit den Wurzeln. Das kann man so am ganzen Körper machen. Als Anfänger sollte man etwas Zeit einkalkulieren, ich habe für Beine, Arme, Achselhöhlen und Bikinizone ca. 1 Stunde gebraucht. Das Gesicht ist am nächsten Wochenende dran. Damit die Zuckerpaste gut greifen kann, sollten die Haare mindestens 1,5 mm lang, die Haut gut gereinigt und fettfrei sein.

Aber erst einmal zur Paste. Die kann man kaufen. Für viel Geld in diversen Online-Shops, günstiger in türkischen Geschäften oder aber man stellt sie selber her. Es gibt hierzu viele Rezepte im Internet und alle haben so ihre eigene Methode der Herstellung. Gleich sind immer die Grundzutaten: Zucker, lauwarmes Wasser, Zitronensaft (frisch gepresst oder Konzentrat) und etwas Salz. Das vermischt man alles in einer Pfanne oder einem Kochtopf bis die Masse sich verflüssigt hat.

Das Rezept, das ich ausprobiert habe war so: 2 Becher Zucker (ich brauchte mehr), ca. 1/2 Becher lauwarmes Wasser, 1/2 Becher Zitronensaft und 1 TL Salz. Das ganze wird unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze erhitzt, bis die Masse Blasen wirft. Vom Herd nehmen und warten, bis die Blasen verschwunden sind, dabei aber ruhig zwischendurch rühren. Das ganze wiederholt ihr noch ungefähr 2 mal. Die Farbe sollte jetzt irgendwo zwischen biergelb und honigbraun sein, keinesfalls dunkler. Verbrennt die Masse könnt ihr sie zum Enthaaren nicht mehr verwenden. Jetzt macht ihr den Tropfentest. Dazu einen Tropfen der Masse in etwas Wasser fallen lassen. Die Paste ist perfekt, wenn ihr den Tropfen aus dem Wasser fischen und eine glatte Kugel damit formen könnt. Löst sich die Masse auf  fehlt Zucker. Den könnt ihr dann nach und nach weiter unterrühren. Die Masse dürfte noch heiß genug sein, dass sich der Zucker auflöst. Ist die Kugel zu fest und lässt sich nicht formen, gebt einfach noch ein paar Tropfen Zitronensaft in die Paste, das verdünnt sie dann wieder. Wenn ihr mit eurer Paste zufrieden seid, gießt sie zum abkühlen in einen verschließbaren Behälter. Reste können so später wieder erwärmt (Wasserbad oder vorsichtig in der Mikrowelle) werden.

Die fertige Paste lasst ihr dann abkühlen. Wer die Profimethode benutzen möchte, braucht eine ein wenig festere Masse. Diese muss so fest sein,  dass man sie gut kneten kann ohne dass sie zu sehr an den Fingern klebt. Ich habe die Anfängermethode benutzt und werde wohl auch dabei bleiben. Die Paste sollte dazu noch warm (Vorsicht nicht heiß, es soll sich niemand verbrennen. Testet am besten am Handrücken, welche Temperatur für euch angenehm ist) und gut streichfähig sein. Ich muss gestehen, dass ich schon ein wenig Bammel hatte, weil ich sowohl  Wachsen als auch Epilieren als ziemlich schmerzhaft empfinde. Nicht so beim Sugaring. Klar, es ziept, aber eben nur das. Selbst unter den Achselhöhlen. Da ist es wirklich klar von Vorteil, dass die Haut nicht mit gezogen wird, sondern nur die Haare. Aber ihr solltet wirklich zügig den Streifen abziehen. Das gibt dann nur einen kurzen Ruck und das Ziepen vergeht sehr schnell wieder. Anschließend solltet ihr die Haut kühlen und idealerweise mit einer Aloe Vera Salbe eincremen.

Ich für meinen Teil war zu ungeduldig. Ich habe vom Sugaring gelesen und musste es natürlich sofort ausprobieren. Eigentlich nicht ganz gescheit, an einem Samstagnachmittag, wenn man weder Eiswürfel noch die passende Creme da hat, aber meine Haut hat es mir verziehen. ;) Man hat natürlich anfangs schon sehr deutlich die Stellen gesehen, an denen Haare mit dickeren Wurzeln waren. Das war schon ordentlich rot, ist aber nach einigen Stunden ohne weitere Behandlung  weg gewesen. Direkt vor dem Ausgehen sollte man die Methode also vielleicht nicht direkt anwenden, zumindest nicht, wenn man es das erste Mal macht. Angeblich wachsen die Haare ja dünner und spärlicher nach, es sollte also mit jedem Mal einfacher werden. Ich werde berichten.

Wichtig zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass man, um eingewachsene Haare zu vermeiden, einmal wöchentlich ein Peeling machen sollte. Das könnt ihr natürlich kaufen oder ihr stellt es selber her. Dazu einfach Zucker mit Olivenöl vermischen und sich vor dem Duschen gründlich damit einreiben. Abduschen, fertig. Auf gar keine Fall solltet ihr dazu Salz verwenden. Das funktioniert natürlich auch, aber solltet ihr evtl. irgendwo eine kleine Wunde haben, könnte das schon ziemlich unangenehm brennen.

Als Fazit bleibt für mich nur zu sagen: Warum nicht schon vorher? Der "Schmerz" war gut zu ertragen und meine Haut fühlte sich trotz roter Flecken nach dem Sugaring babyweich an. Bei der Menge, die ich gemacht habe, brauche ich auch nur alle paar Monate eine neue Paste anrühren. Die Zutaten hat man eigentlich fast immer zu Hause, die Stoffstreifen kann man waschen. Preiswerter und gründlicher geht es kaum. Teure Rasierklingen gehören für mich jetzt jedenfalls der Vergangenheit an.

Habt ihr auch schon Erfahrungen mit Sugaring gemacht? Ein Lieblingsrezept oder ein bevorzugtes Kaufprodukt? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir davon berichtet. Verlinkt mich doch zu eurem Blog, wenn ihr schon einen Bericht geschrieben habt.

4 Kommentare:

  1. Hallöchen! :)
    Ich kenne Sugaring auch, es ist toll :)
    Da ich kein Fan von Selbstversuchen bin und lieber zu einer professionellen Kosmetikerin gehen wollte, habe ich mich informiert und einen Termin ausgemacht. Ich war bereits drei Mal dort und bin sehr zufrieden. Die Zuckerpasten, die man anwendet, sind sehr sanft. Sie enthalten nur Wasser und Zucker (keine Zitrone). Da sie nicht an der Haut kleben (wie Wax), sondern nur die Haare umschließen und sie in die Wuchsrichtung entfernen, tut es kaum weh.
    Nach der Enthaarung wendet man Enzyme an, die die Haut pflegen und auch über Zeit zur Haarwuchsreduktion führen werden (davon kann ich hoffentlich bald auch positiv berichten :) )
    Vom Sugaring kriege ich keine Rötungen und keine Pickeln, sondern eine schöne glatte Haut :) :) :)
    Hier bitte auch ein hilfreicher Link: http://www.zuckerpaste.net/zuckerpaste.html

    Liebe Grüße und bis bald,

    Diana

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  2. Die Schwägering einer Freundin von mir ist Kosmetikerin und bietet Sugaring mit den Epiladerm Zuckerpasten an. Die Haut bleibt für mehrere Wochen butterzart :)

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  3. Einen klasse Bericht hast du geschrieben! Ich bin selber habe sugaring auch erst seid Kurzen für mich entdeckt. Die ersten Rezepte habe ich online gefunden, wobei mir die Seite www.sugaring.biz am besten gefällt.

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  4. Hallo,

    ich habe Sugaring bisher von der Kosmetikerin machen lassen und bin begeistert. Jetzt würde ich es gern zuhause ausprobieren. Gibt es die Enzympaste evtl. auch für den Eigenbedarf zu kaufen?

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